22.06.14

Vorabbesprechungen: THE ROVER und MAPS TO THE STARS

Ich hatte das Vergnügen letzte Woche ein paar Tage an der Cote d'Azur in Frankreich zu verbringen. Dort konnte ich auf den Spuren des Filmfestes von Cannes wandeln und auch
die Gelegenheit nutzen und ins Kino gehen. Denn dort laufen  MAPS TO THE STARS und
THE ROVER, die ja beide im Rahmen des Festivals Weltpremiere hatten, bereits – auch in
der OV. Vive la France!
Deshalb hier meine Vorab-Filmbesprechungen von Robert Pattinsons beiden neuen Filmen. 


MAPS TO THE STARS


MTTS in Cannes (Bild crazy4film)

Cronenberg hält ganz und gar, was die Reviews nach der Premiere in Cannes versprochen haben. Die Hollywood-Satire MAPS TO THE STARS ist so richtig abgedreht und man fragt sich, ob in diesem Film überhaupt jemand rund tickt. Ja, doch: Jerome, ein kleiner, aber feiner Part für Robert Pattinson, dessen Charakter als Limo fahrender Schauspieler/Drehbuchautor in den Strudel der Ereignisse gerät, derweilen er auf den Durchbruch in der Filmindustrie wartet. Man wünscht es ihm nicht wirklich, wenn der Film zu Ende ist. Denn der Moloch Hollywood kriegt sie alle. Eine tolle Ensemble-Leistung, aber teuflisch gut: Julianne Moore mit einer der Goldenen Palme würdigen Darstellung der Schauspielerin Havanna, die verzweifelt versucht in einem Remake die Rolle zu ergattern, die ihre verstorbene Mutter berühmt gemacht hatte. Sie hat Erscheinungen von der Mutter und ist bei dem Guru Dr. Weiss (John Cusack) in Behandlung. Dessen Tochter Agatha (Mia Wasikowska) wurde gerade aus der Psychiatrie entlassen (sie hatte das Haus der Familie in Brand gesteckt) und wird Assistentin von Havanna. Und sein Sohn Benji (Evan Bird) ist ein Kinderstar und hat mit 13 gerade einen Entzug hinter sich. Klingt ungesund? Ist es auch. Abgefahren!

Deutschland-Start: Update 25.6.: jetzt definitiv der 11. September 2014!


THE ROVER

THE ROVER in Nizza (Bild crazy4film)

Ganz anders ist THE ROVER: zwei Männer auf Mission in der Wüste alleine. Basta! Naja fast. Ein sehr intensives, bisweilen fast schon Kammerspiel mit weniger Dialog als denn Körpersprache und die auch mit sehr sparsamer Gestik. Ganz hervorragend verkörpert von Guy Pearce als brachialem Eric auf der Jagd nach seinem von einer Gang gestohlenen Auto und Robert Pattinson als von eben dieser Gang, zu der auch sein Bruder gehört, schwerst verwundet zurückgelassenen Rey. Gemeinsam nehmen sie die Verfolgung auf. Man könnte ihnen stundenlang "nicht zuhören" und sie beobachten wie sie sich millimeterweise aufeinander zubewegen. David Michod hat eine Art bizarren Western/Roadmovie geschaffen, in dem ein paar verlorene Seelen nach einem Zusammenbruch in gar nicht so ferner Zeit im Australischen Outback um das nackte Überleben kämpfen und keiner mehr etwas zu verlieren hat. Erst schießen, dann fragen heißt die Devise. Da braucht es schon einen so geistig schlichten, fast kindlichen Charakter wie Rey, um einem so hartgesottenen Charakter wie Eric eine, wenn auch noch so kleine Regung zu entlocken. Ich wiederhole mich gerne: sehr intensiv! Auch wegen der außergewöhnlichen musikalischen Untermalung.

Deutschland-Start: steht bis jetzt noch nicht fest.
UPDATE 4.7.: Deutschland-Premiere auf dem Fantasy Filmfest am 27.8.14 
und DVD-Release am 31.10.14
Siehe: c4f/the-rover-deutschland-premiere-und-dvd-release


Die ausführlichen Besprechungen folgen zum jeweiligen Kino-Start bei uns.

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